WEINBAUNACHRICHTEN
Das Deutsche Patent- und Markenamt erteilte mit Datum vom 22. Januar 2007 der Baumschule Nordmann in
Bernburg das Schutzrecht auf den Markentext "Blauer Bernburger"® in der Leitklasse 31 (... lebende Pflanzen ... Weinrebe)
sowie für einige Unterklassen. Damit genießt unsere Heimatrebe mit dem verwendeten Namen gesetzlichen Markenschutz.
Am 5. Februar 2007 fand im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Magdeburg im Beisein der Ministerin Frau Petra
Wernicke eine Anhörung mit Vertretern des Bernburger Heimatkreises e.V., Gruppe Weinbaufreunde Bernburg - Untere Saale,
statt. Hauptthema war die weitere Behandlung der Heimatrebe "`Blauer Bernburger´® Wein (Vitis labrusca)". Vom Ministerium wurde
darauf verwiesen, dass die gegenwärtige Gesetzeslage es nicht gestattet, den Wein in den Verkehr zu bringen. Dies gilt auch
für das bevorstehende Jubiläum des 230-jährigen Anbaus in der Bernburger Region an der Unteren Saale.
Das Weinseminar 2007 fand am Sonntag, dem 20. Mai, im Café "Ferdinand" mit den Händel-Weinbauern Ilse und Hubertus Sommerfeld
statt. Herr Sommerfeld gab interessante Hinweise zum Kulturgut "Weinflasche" und zu den Transportmöglichkeiten von Weinen
früher und heute. Mit der Umrahmung durch kleine Gedichte und Sprüche zum Wein durch Ilse Sommerfeld präsentierte Hubertus
Sommerfeld zur Verkostung einen Gutedel QbA 2006 aus dem Händelweinberg, einen Portugieser QbA 2006 aus Höhnstedt und zwei
Uhudler (Rot und Weiß) aus dem Burgenland in Österreich. Alle Weine überzeugten durch gute Qualität.
Verlockend war natürlich der Vegleich mit unserem "Blauen Bernburger"®. Die Uhudlervertreter Isabella, Concord und wohl auch
Ripadella stammen wie auch unser "Blauer" ab von der amerikanischen Weingattung "Vitis labrusca", zu deutsch etwa der "Wilde
Weinstock". Während aber unser Abkömmling schon seit 1777 hier gedeiht, wurden die "Vitis labrusca"-Vertreter in Österreich
erst seit 1890/1910 zur Gewinnung reblausresistenter Wurzelunterlagen angebaut. Aber der "Wilde Weinstock" machte sich frei,
trieb eigene Fruchtreben mit Keltertrauben und erwies sich dazu noch frei von Mehltaubefall. So wurde aus dem "Nothelfer"
eine Keltertraube mit Kultcharakter, was bei uns von Anfang an der Fall war. Hubertus Sommerfeld fasste das Ergebnis zusammen:
"Wir brauchen uns mit dem heimischen "Blauen" überhaupt nicht zu verstecken und unser Kellermeister in Höhnstedt ist mit
gekonnter Hand auf dem richtigen Weg."
Alle Teilnehmer waren von diesem Weinseminar begeistert und dankten der Familie Sommerfeld ganz herzlich.
Ausdruck dessen war zum Schluss die Übergabe des Erstdruckes einer Mappe des Bernburger Heimatkreises e.V., bestehend aus 15
Postkarten mit Weinbaumotiven, eines Postkartenbüchleins also, als Geschenk an die Händelweinbauern. Ilse und Hubertus
Sommerfeld zeigten sich aufs Freudigste überrascht und konnten so auch einen lieben und weinmotivierten Gruß aus Bernburg
mit nach Hause nehmen.
Eine Sonder-Edition in Form eines Postkartenbüchleins mit 15 Weinbaumotiven aus der Region Bernburg brachte der Verein in
sehr begrenzter Auflage ab 12. Juni in den Buchhandel (siehe hierzu die Meldung auf Seite 4).
Das Sommertreffen der Weinbaufreunde fand am 22. Juli 2007 in der Jägerhütte in Aderstedt am Fuße des alten Weinberges statt.
Nach einem Vorprogramm, eingeleitet durch flott geblasene Jagdhornklänge und fortgesetzt durch Vorführungen aus dem Gebiet der
Falknerei, wurde über Weinbaufragen gesprochen und diskutiert. Gelobt wurde der enorme Austrieb der Rebstöcke, besonders beim
"BLAUEN BERNBURGER"®. Beklagt wurde der starke Befall mit Mehltau bei nichtresistenten Sorten. Ein Weinbaufreund aus Stendal als
Gast berichtete über einen tragfreudigen BLAUEN, der selbst unter den Klimabedingungen der Altmark jährlich seine rund 100 kg
Trauben als Lese erbringt.
Beim abschließenden "gemütlichen Beisammensein" gab es reichlich zu schmausen und zu schmunzeln und viel Beifall für die
stimmungsvollen Einlagen von Weinbaufreundin Christel Mühlbach und ihrer Enkelin.
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